Sicherheit geht vor

Badeverbote ernst nehmen

Auf viele Menschen wirken Verbote wie ein rotes Tuch. Fast reflexartig steigt die Sorge in ihnen hoch, die eigene Freiheit würde eingeschränkt. Doch manch ein Verbot kann Leben retten. Ist an unseren Küsten die rote Fahne gehisst, hat das einen unmissverständlichen Grund: Das Baden ist lebensgefährlich.

Sind im Notfall schnell zur Stelle - die freiwilligen Helfer der 1913 gegründeten Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Foto: DLRG
Sind im Notfall schnell zur Stelle - die freiwilligen Helfer der 1913 gegründeten Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Foto: DLRG

Die rote Flagge weht, wenn das Baden zu gefährlich ist. Trotzdem steigen regelmäßig Menschen in die Fluten – unvorsichtige Urlauber ebenso wie Einheimische. Für mich ist das vollkommen unverständlich, denn manche bezahlen mit ihrem Leben. Darunter nicht nur Kinder, sondern immer wieder auch Erwachsene. Selbstüberschätzung, Leichtsinn und übermäßiger Alkoholgenuss sind laut Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) die Hauptursachen dafür. Ein unnötiger Tod, der nicht selten auch die Retter in Gefahr bringt.

Foto: Dörte Schmidt
Foto: Dörte Schmidt

Wenn der Boden unter den Füßen schwindet

Die Ostsee gleicht einer Badewanne, so lautet die landläufige Meinung. Bei Windstille mag das zutreffen, dann scheint das spiegelglatte Wasser eins zu werden mit dem Horizont. Doch das vermeintlich harmlos wirkende Binnenmeer kann auch anders. Insbesondere bei starkem Wind in Richtung Land zeigt sich die Ostsee von ihrer tückischen Seite. Dabei wird bei auflandigem Wind selbst das Stehen im flachen Wasser zur Gefahr. Der Grund: Sobald sich die gebrochenen Wellen ins Meer zurückziehen, entsteht eine Unterströmung, die viele Menschen unterschätzen. Vor allem Kinder können dem Sog nichts entgegensetzen, wenn der Boden unter den Füßen schwindet. 

Zahlreiche Unfälle wären vermeidbar. Foto: DLRG
Zahlreiche Unfälle wären vermeidbar. Foto: DLRG

Regeln und Sicherheits-Tipps

Viele Unfälle ließen sich vermeiden, würden sich Badelustige an ein paar simple Regeln halten. Zehn davon hat die DLRG veröffentlicht. Die Piktogramme wirken kindlich, gelten aber ebenso für Jugendliche und Erwachsene: https://www.dlrg.de/informieren/regeln/

 

Für das Baden im offenen Meer sind drei Sicherheits-Tipps besonders wichtig:

 

  • Suchen Sie nur bewachte Badestellen auf.
  • Niemals bei gehisster roter Flagge baden!
  • Kinder nie ohne Aufsicht ans oder ins Wasser lassen.

 

Freiwillige Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer wachen über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Foto: DLRG
Freiwillige Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer wachen über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Foto: DLRG

Sicherheit dank freiwilliger Rettungsschwimmer 

In der Nähe des Ostsee-Holthuus gewährleisten bewachte Strandabschnitte wie in Sehlendorf, Hohwacht oder an der Ferienanlage Weissenhäuser Strand die besten Voraussetzungen für sicheres Baden: "Mit dem Zentralen Wasserrettungsdienst Küste haben wir ein hervorragendes System etabliert, um Unfälle zu erkennen, zu verhindern oder in der Not schnell einzugreifen", erklärt DLRG-Präsident Achim Haag in einer Pressemeldung. Dazu bietet das Beflaggungs-System eine hilfreiche Orientierung. Doch was bedeuten die Flaggen eigentlich?

Gelb-rote Flagge

Alles in Ordnung: Das Baden ist erlaubt und der Strandabschnitt wird von Rettungsschwimmern bewacht.

 

Gelbe Flagge 

Achtung: Die Badebedingungen sind nicht ideal. Kleine Kinder, weniger gute Schwimmer und ältere Menschen sollten besser an Land bleiben.

 

Rote Flagge 

Allerhöchste Warnstufe: Das Baden ist strengstens verboten. 

 

Schwarz-weiße Flagge

Achtung Wassersportgeräte: In diesen Zonen haben Wassersportler wie Jetski-Fahrer oder Kiter freie Fahrt und das Baden ist verboten.  

 

Weitere Informationen im Internet: www.dlrg.de

Foto: DLRG
Foto: DLRG