Sommerboten

Fliegende Glücksbringer

Dem Ostsee-Holthuus und seinen Gästen bleibt Fortuna hold: Auch 2019 brüten Schwalben am Haus. 

Foto: sipa/Pixabay
Foto: sipa/Pixabay

Brüten Schwalben am Haus, geht das Glück nicht verloren: Das besagt ein altes Sprichwort. Wie schon in den vergangenen Jahren, haben auch 2019 mehrere Vogelpaare ihre Nester am Ostsee-Holthuus bezogen. Im Liegestuhl oder auf dem Sofa sitzend lassen sich die Flugkünste der Eltern ebenso bestaunen wie die ersten Testflüge der Vogelkinder. 

Foto: Capri23auto/Pixabay
Foto: Capri23auto/Pixabay

Hallo, der Sommer ist nah

Jahrhundertelang gehörten die Sommerboten in Dörfern und Städten zur Normalität. Jetzt sind sie gefährdet: Fehlende Nistmöglichkeiten, die Intensivierung der Landwirtschaft sowie betonierte Flächen ohne Pfützen und Lehm für den Nestbau bedrohen Arten wie Mehl- und Rauchschwalben. Nicht zuletzt deshalb freue ich mich jedes Jahr, wenn die gefiederten Glücksbringer aus ihren Winterquartieren südlich der Sahara zurück sind und mit ihrem Gesang am Ostsee-Holthuus die warme Jahreszeit ankündigen. Futter und Material für den Nestbau finden sie im Garten und in der Umgebung offenbar noch genug.

 

Hungriger Nachwuchs

Mit Hilfe ihres Speichels formen Mehl- und Rauchschwalben für den Bau ihrer Nester kleine Lehmkügelchen. Nach Angabe des Naturschutzbund Deutschland e. V. benötigen sie für eine Behausung etwa 1500 Stück. Noch eindrucksvoller ist die Zahl der Insekten, die die Elternpaare laut NABU an ihre Jungen verfüttern: 250.000. Allein dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, wirksame Maßnahmen für einen besseren Artenschutz zu ergreifen. Ein Beispiel aus unserer Nachbarschaft: Gegen das Insektensterben legen mittlerweile viele Landwirte am Rande ihrer Felder Blühstreifen mit Wildblumen an.  

Fotos: schroederhund (links) bzw. Dr. Georg Wietschorke (rechts)/beide über Pixabay

Übrigens: Nicht nur am Ostsee-Holthuus, sondern auch an der nah gelegenen Steilküste lassen sich Schwalben beobachten. Am Eitzer Naturstrand unterhalb des Gut Friederikenhof brütet mit der Uferschwalbe die kleinste Art der Familie. In großen Kolonien ziehen die auf der Oberseite braun gefiederten Vögel ein bis zweimal im Jahr vier bis sechs Junge pro Brut auf. Die Brutröhren, die sie dafür ins sandige Steilufer graben, sind bis zu einem Meter lang.

 

Viel Spaß bei den eigenen Beobachtungen!