Neuer Tourismustrend im Norden

Foto: Dörte Schmidt
Foto: Dörte Schmidt

 

Schleswig-Holstein hat eine neue Zielgruppe: die Schlechtwetter-Touristen. Das sind nicht etwa diejenigen Urlauber, die das manchmal ungemütliche Wetter notgedrungen tolerieren. Nein, es sind Menschen, die gerade deshalb zu uns kommen, weil sie sich der rauen Witterung bewusst aussetzen möchten. Ob das nun ein Trend ist oder nicht: Ich persönlich kann eine Reise an die Ostsee im Herbst oder Winter nur empfehlen. Den „echten Norden“ fühlen und sich bei Starkwind ordentlich durchpusten lassen – wen stört da schon ein Regenschauer, wenn er ein bisschen Salz auf der Gesichtshaut verspürt? Das ist 'Wellness zum Nulltarif'. 

 

Den angeblichen „Trend zum authentischen Naturerlebnis“, den Tourismuswissenschaftler Frank Simoneit von der Fachhochschule Westküste in Heide beobachtet, nehme ich zum Anlass, hier mal ein paar meiner „Schlechtwetter-Fotos“ zu präsentieren. Das Aufmacherbild oben gehört zu meinen Lieblingsaufnahmen. Es entstand im November 2017. Der Tag fing sonnig an und entwickelte sich zunehmend ungemütlich. Den direkten Wetterumschwung sieht man auf den nächsten beiden Bildern.   

 

Himmel zweigeteilt / Foto: Dörte Schmidt
Himmel zweigeteilt / Foto: Dörte Schmidt
Sehlendorfer Strand / Foto: Dörte Schmidt
Sehlendorfer Strand / Foto: Dörte Schmidt

 

Der Norden hat den schönsten Himmel

Das folgende Foto habe ich in der "warmen" Jahreszeit aufgenommen. Ich weiß noch, dass an diesem Tag Gäste anreisten und ich bei mir dachte, hoffentlich hat die Familie nicht die ganzen zwei Wochen so schlechtes Wetter wie heute. Den lieben, langen Tag hatte es geregnet, doch abends riss die Wolkendecke auf. Einen so tollen Himmel gibt es einfach nur im Norden, und er entschädigt für alles davor! 

Foto: Dörte Schmidt
Foto: Dörte Schmidt

 

Eine Frage der Perspektive

Man kann auch nicht sagen, dass es an der Küste permanent regnet. Das Foto unten entstand im Dezember 2016. Zu dieser Jahreszeit erwartet man wettertechnisch ja eher nichts. Deshalb ist das, was man bekommt, auch häufig gut. Alles eine Frage der Perspektive. Als wir an diesem Tag am Strand unterwegs waren, rief mich eine Freundin aus Hamburg an: "Was machst du bei diesem Wetter draußen?" Spazieren gehen, was sonst? Es war auch bei uns Grau in Grau, aber anstelle von Dauerregen gab es nur ordentlich Wind. Da war am Strand auch der "Tisch" für die Möwen reichlich gedeckt ;-)   

Foto: Dörte Schmidt
Foto: Dörte Schmidt

 

Spuren eines Sturms

Sturm ist an Schleswig-Holsteins Küsten ja oftmals ein Thema. An der Nord- natürlich mehr als an der Ostsee, aber manchmal ist auch unsere "Badewanne" ganz schön wild. Spuren davon findet man fast überall. Sie machen auch deutlich: Bei hohen Windstärken sollte man auf den Spaziergang unterhalb von Steilküsten besser verzichten, denn nicht immer kommt alles "Gute" von oben...